Kinder können trans sein und zusätzlich „psychisch auffällig“. Eine korrektere Formulierung wäre, dass trans Kinder Variationen im Sozialverhalten und Denken aufweisen können. Sie werden in diesem Fall als psychisch auffällig wahrgenommen und teils als neuroatypisch bezeichnet. Im Gegensatz dazu gibt es neurotypische trans Menschen, deren neurologische Entwicklung mit dem übereinstimmen, was die meist als normal bezüglich der sprachlichen Fähigkeiten und Sozialkompetenzen betrachtet wird bzw. der sog. Mehrheit entspricht.
Für diese Kinder besteht die große Gefahr, dass diese „Auffälligkeiten“ bevorzugt behandelt werden sollen, bevor sich ernsthaft um das Thema Transgeschlechtlichkeit gekümmert wird und der Geschlechtsrollenwechsel ermöglicht wird. Besonders im Pubertätsalter, wenn es um die zeitnahe Gabe von Pubertätsblockern geht, ist ein Aufschub davon äußerst problematisch.
Es gibt wage Vermutungen, dass möglicherweise auch ein Zusammenhang zwischen trans und Intelligenzquotienten (IQ) existiert, in dem Sinne, dass trans Menschen häufig einen etwas erhöhten IQ aufweisen. Es scheint diesbezüglich jedoch keine zuverlässigen Quellen zu geben, daher sei es nur kurz angemerkt.
Eltern oder Erziehungsberechtigte befinden sich in der herausfordernden Situation, Fachkräfte zu finden, die gute Kenntnisse sowohl im Bereich der Transgeschlechtlichkeit, wie auch Autismus bzw. ADHS aufweisen können. Solche Fachkräfte zu finden ist – gelinde gesagt – äußerst schwierig.
Eine Alternative ist, Eltern zu suchen, die sich in einer ähnlicher Situation befinden. Bereits ein Kind mit Transgeschlechtlichkeit ist für Eltern schwierig. Eine Kombination mit Autismus oder ADHS noch viel mehr. Die Komplexität der Situation kann sich erhöhen, wenn es sich zudem um eine nicht-binäre Person handelt. Gegebenenfalls kann Ihnen aber eine Elternberatung, eine Vereinigung oder Selbsthilfegruppe weiterhelfen, der Eltern von solchen Kindern bekannt sind.
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