Wenn Ihr Kind bereits im KiTa-Alter die von außen wahrgenommene Geschlechtsrolle ändert, gibt es glücklicherweise nicht so viel, was dringend getan werden müsste.
→ Der Ergänzungsausweis der DGTI ist hilfreich…
→ Es wäre gut, wenn die Erzieher_innen das Kind mit neuem Vornamen und Pronomen ansprechen und die neue Geschlechtszugehörigkeit akzeptieren. Sie werden eventuell keine offenen Türen einrennen, also haben Sie mit dem pädagogischen Umfeld etwas Geduld. Sie werden von Seiten der Erzieher_innen möglicherweise verschiedenste Gründe hören, warum es gerade jetzt zu früh ist, die anderen Kinder und Eltern mit dem „trans Thema“ zu konfrontieren und man lieber noch warten sollte. Erklären Sie den Erzieher_innen die Situation und legen Sie sich vorher schon mal Gegenargumente zurecht. Stellen Sie die neue Geschlechtsrolle, in der das Kind lebt, als Tatsache hin, ohne sich auf Diskussionen einzulassen. Der Ergänzungsausweis kann hier schon kleine Wunder bewirken, möglicherweise schon der Hinweis, dass ein solcher beantragt wurde und demnächst kommen wird.
→ Sie sollten sich vorher klar machen, wer von der äußerlich sichtbaren Änderung der Geschlechtsrolle wissen soll:
Nur die Erzieher_innen? Alle Kinder und deren Eltern? (siehe Kap.08.1 „Coming-Out“). Gegebenenfalls gehen Sie in die Offensive und schreiben einen Brief an alle Eltern. Sie können sich auch gerne bei anderen Eltern Beispiele heraussuchen, wie man vorgehen könnte.
(In Kap.06.2 gibt es einen Link auf ein Beispiel eines möglichen Briefs an die anderen Eltern der KiTa.)
→ Meist ist die Frage der Nutzung der Toiletten in KiTas unproblematisch, es wird von den Erzieher_innen jedoch thematisiert werden.
Es gibt einen erstaunlichen Effekt in KiTas, der den Umgang der Kinder untereinander extrem erleichtert. Man kann immer wieder feststellen, dass die anderen Kinder aus der KiTa nach ein paar Monaten regelrecht vergessen, dass ein Kind trans ist und sich an die „frühere“ Geschlechtsrolle dieses Kindes gar nicht mehr erinnern. Rechnen Sie also damit, dass Ihr Kind von den anderen Kindern in der neuen Geschlechtsrolle vollkommen akzeptiert werden wird. Die anderen Kinder sind in der Regel kein Problem. Wenn es Probleme geben sollte, kommt das fast ausschließlich von den Erwachsenen!
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