→ Auch in der Schule kann der Ergänzungsausweis hilfreich sein. Falls Sie den Ergänzungsausweis noch nicht haben, hilft eventuell der Hinweis, dass dieser beantragt ist und in Kürze zur Verfügung steht. (Es verleiht dem Wechsel der Geschlechtsrolle etwas Amtliches.)
→ Suchen Sie ein Gespräch mit dem/der Klassenlehrer_in und der Schulleitung und erklären Sie, dass Ihr Kind trans ist.
Auch in der Schule werden Sie bei diesem Thema wahrscheinlich keine offenen Türen einrennen. Bereiten Sie sich also auf das Gespräch vor.
Lesen Sie die Leitlinien der Schule auf deren Homepage durch. Oftmals wird da mit Toleranz, Gemeinsamkeit, Respekt und dergleichen geworben. Darauf beziehen Sie sich und fordern genau das von der Schule für Ihr Kind ein, falls Sie von Ihren Gesprächspartner_innen nur wenig Entgegenkommen wahrnehmen und nur von allen möglichen Schwierigkeiten hören. Mit großer Wahrscheinlichkeit geht es hauptsächlich um angebliche Schwierigkeiten beim Klogang und beim Umziehen für den Sportunterricht!
Ferner werden seitens der Schulpersonals mitunter Ausflüge und Klassenfahrten als problematisch empfunden, wiewohl Lösungen schnell gefunden werden, wenn die Kinder bzw. Jugendlichen danach gefragt werden. Schließlich sind die meisten von ihnen sozial gut integriert und bei den Eltern von Freund_innen bekannt, sodass diese mit Ihrem Kind gerne ein Zimmer teilen werden. Die entsprechenden Eltern werden dem mit großer Wahrscheinlichkeit zustimmen.
Sie können gerne anmerken, dass bisher noch kein Fall von einem anderen Kind bekannt sei, welches ein Trauma oder eine sonstige psychische Störung davon getragen hätte, weil ein Kind der Klasse trans ist.
→ Falls Sie den Eindruck haben, dass die Schule überhaupt nicht auf ein trans Kind eingehen kann und Ihr Kind in dieser Schule vermutlich nicht glücklich sein kann, sollten Sie einen Schulwechsel nicht ausschließen, selbst wenn dieser mit einem längeren Schulweg verbunden ist und möglicherweise komplizierter umzusetzen ist.
Es gibt leider kaum eine rechtliche Handhabe, um eine Schule (im „trans“ Bereich) zu irgendetwas zu zwingen. Prinzipiell könnte man sagen, dass Schulen alles dürfen, aber nichts machen müssen. Sie sind auf das Wohlwollen der Schule angewiesen.
Es stellt sich auch die Frage, ob ein Konflikt mit der Schule letzten Endes nicht noch mehr negative Auswirkungen auf Ihr Kind haben könnte.
Nächstes